29–30 Apr 2022
Edmund-Siemers-Allee 1
Europe/Berlin timezone

Scientific Programme

Programm 5. Workshop barrierefreie Dokumente

Freitag, 29.04.2022

Ort: Universität Hamburg, Edmund-Siemers-Allee 1, 20146 Hamburg
ESA 1 Flügel West, Raum 221

1. Teil: Begrüßung, Vorträge und Diskussionen 13:00- 15:00

13:00 – 13:10 Eröffnung, Begrüßung an der Universität Hamburg

13:10 – 13:30 Prof. Dr. Meyer zu Bexten: Barrierefreie IT an deutschen Hochschulen

Die EU-Richtlinie 2016/2102 verpflichtet alle öffentlichen Stellen und somit auch die Hochschulen, ihre Webauftritte inkl. Dokumente (z.B. PDF) und mobile Anwendungen, aber auch digitalen Verwaltungsabläufe barrierefrei zu gestalten. Dies betrifft auch die Campus und Lehr-/Lernmanagementsysteme sowie die Anwendungen des Intranets, um Studierenden und Beschäftigten mit Beeinträchtigungen ein barrierefreies Arbeits-, Lehr- und Wissenschaftsumfeld zu gewährleisten. Die Überwachungsstelle der Bundesländer überprüft die Webseiten und Apps aller öffentlichen Stellen. Was passiert in diesem Kontext an deutschen Hochschulen? Wie sehen die Prüfergebnisse aus? Was muss an den Hochschulen noch verbessert werden?

13:30-13:50 Dr. Björn Fisseler: Kompetenzen zur Erstellung barrierefreier Dokumente

Zwei Jahre Corona-Pandemie und das damit verbundene Emergency Remote Teaching haben Hochschulen deutlich gemacht, dass die Barrierefreiheit nicht nur der digitalen inklusiven Lehre wichtig ist. Ein Aspekt dabei ist die Erstellung barrierefreier Materialien und Dokumente. Ausgehend von der Analyse der Informationsportale US-amerikanischer Hochschulen vor und während der Corona-Pandemie möchte ich diskutieren, wer welche Kompetenzen benötigt und ob ein zu technisch-praktischer Fokus vielleicht zu kurz greift.

13:50 – 14:05 Diskussion, Nachfragen zu den vorherigen beiden Vorträgen

14:05 – 14:25 Ursula Weber: Kompetenzen für Barrierefreiheit

Europäische nationale Gesetzgebung verpflichten die öffentliche Hand und mehr und mehr auch private Anbieter zur Umsetzung der Barrierefreiheit. Doch auf welcher Grundlage wird die Barrierefreiheit umgesetzt und geprüft? In diesem Beitrag werden drei mögliche Zertifizierungen vorgestellt, die über IAAP-DACH erworben werden können.

14:25 – 14:45 Christin Stormer und Michael Johannfunke: Digitale Barrierefreiheit in der Lehre – Ist-Zustand und Erwartungen aus der Perspektive von Lehrenden

Im Rahmen des Forschungsprojekts SHUFFLE (“Hochschulinitiative Barrierefreiheit für Alle” wurde an den vier beteiligten Hochschulen eine Umfrage unter den Lehrenden durchgeführt. Insgesamt haben 179 Personen teilgenommen und uns Auskunft über ihren derzeitigen Kenntnisstand zum Thema digitale Barrierefreiheit, ihre Weiterbildungsbedarfe, aber auch ihre Bedenken gegeben. Im Workshop werden wir die Ergebnisse der Befragung zusammenfassen, soweit sie für die Verwendung von Dokumenten in der Lehre relevant sind. Zu ihnen gehören eine Erhebung des Kenntnisstandes in Bezug auf die konkrete Umsetzung digitaler Barrierefreiheit in der Lehre (Dokumente, Learning-Management-Systeme, E-Prüfungen), die Abfrage von Weiterbildungsbedarf und Interesse zu bestimmten Themen, und qualitative Daten zu konkreten Erfahrungen und offenen Fragen der Teilnehmenden. Unser Beitrag gibt Impulse, wie sich die digitale Barrierefreiheit in der Hochschullehre realisieren lässt – und welche Bedenken und Hürden adressiert werden müssen.

14:45 – 15:00 Diskussion, Nachfragen zu den vorherigen beiden Vorträgen

15:00 – 15:30 Kaffee-Pause (Getränke, Snacks)

2. Teil Fortführung Vorträge und Diskussionen 15:30-17:00

15:30 – 15:50 Dr. Inken Rabbel und Luisa Gregory: Barrierefreiheit digital mitdenken

Das Hochschulforum Digitalisierung (HFD) informiert, berät und vernetzt Akteure aus Hochschulen, Politik, Wirtschaft und Gesellschaft mit dem Ziel die digitale Transformation der Hochschulen gemeinsam zu gestalten. In diesem Kontext spielt das Thema Chancengerechtigkeit und damit auch der barrierefreie Zugang zu allen Aspekten des digitalen Hochschullebens eine wichtige Rolle. Mit seinem bundesweiten Netzwerk möchte das HFD dazu beitragen, dass Barrierefreiheit in der digitalen Hochschulbildung stärker mitgedacht wird. Entsprechende Aktivitäten und erste Erfolge werden im Rahmen des Beitrags vorgestellt.

15:50 - 16:10 Michael Johannfunke und Dustin Matzel: Service Desk Barrierefrei der ZAB

Die ZAB - Zentrale Anlaufstelle Barrierefrei der Universität Bielefeld betreibt einen Service Desk Barrierefrei. Hier haben Lehrende die Möglichkeit ihre Lehrmaterialien zur Prüfung einzureichen. Es werden mittels verschiedener manueller und automatisierter Tests eingereichte Lehrmaterialien auf ihre Barrierefreiheit hin überprüft. Der Service Desk Barrierefrei ist dabei ein reiner Testservice und kein Umsetzungsservice. Deshalb werden Lehrenden für die jeweiligen Probleme verständliche Lösungsansätze präsentiert und sie können sich wieder an uns wenden, wenn sie weitere Fragen haben. In diesem Vortrag beschreiben wir unsere Erfahrungen, die wir im letzten Jahr mit dem Service Desk Barrierefrei gemacht haben und geben Ausblicke wie wir es in Zukunft weiter verbessern wollen.

16:10 – 16:25 Diskussion, Nachfragen zu den vorherigen beiden Vorträgen

16:25 – 16:45 Dr. Thorsten Schwarz: Einblick in die Forschung - Neue Ansätze zur Erstellung und zum Nutzen von barrierefreien Dokumente

Künstliche Intelligenz bietet neue Möglichkeiten Dokumente teil-automatisiert barrierefreie zu machen. Insbesondere im MINT-Bereich. Hier gilt es nicht nur Texte, sondern auch mathematische Formeln, chemische Strukturformeln und komplette wissenschaftliche Arbeiten zugänglich zu machen. Und das auch für Unerfahrene mit Unterstützung. Außerdem bieten neue Techniken ganz neue Möglichkeiten für Betroffene interaktiv und selbständig mit diesen Dokumenten zu arbeiten.

16:45 – 17:00 Diskussion, Nachfragen

17:00-17:20 Pause

3. Teil Vorträge zum Themenfeld befugte Stellen

17:20-17:35 Dr. Maike Gattermann-Kasper, Miriam Schuh: Befugte Stellen und die Gruppe der Studierenden mit Lesebehinderungen

17:35-17:50 Prof. Dr. Weber: Erfahrungen als befugte Stelle mit der Erstellung barrierefreier Bücher

17:50-18:00 Diskussion, Nachfragen

Ab 18:30 Möglichkeit zum gemeinsamen Abendessen

(falls unter Pandemiebedingungen gut möglich, Selbstzahlung, weitere Informationen folgen)

Sonnabend, 30.04.2022

Ort: Universität Hamburg, Von Melle Park 8, 20146 Hamburg
PC-Räume 515, 516, 504 & Seminarräume 05, 06, 07

1. 09:00 - 10:00 Gesprächsrunden

2. 10:15 - 11:45 Erste Runde Praxisworkshops

3. 12:00 - 13:30 Zweite Runde Praxisworkshops

4. 13:30 - 14:00 Gemeinsamer Austausch und Workshop-Abschluss

Gesprächsrunde 1, Raum 06: Befugte Stellen, Moderation: Dr. Thorsten Schwarz, Dr. Susanne Peschke

Gesprächsrunde 2, Raum 07: Herausforderungen im Bereich born accessible Schulbücher, Moderation: Patrick Temmesfeld, Michael Schäffler

Praxisworkshop 1: Erstellung barrierefreier/-armer Folien mit PowerPoint, Raum 504

Dr. Claudia Loitsch und Jens Voegler, TU Dresden
Ziel dieses Workshops ist die Erstellung barrierefreier bzw. -armer Präsentationsfolien mit PowerPoint und einer barrierefreien PDF-Datei praktisch zu zeigen.
Folgende Themenschwerpunkte beinhaltet der Workshop:
* Anforderungen an barrierefreie Dokumente – was umfasst das und wer braucht das?
* Arbeitstechniken mit PowerPoint
* Verwendung von Folienmastern in PowerPoint
* Überprüfung der Folien vor dem Export
* Erstellung von Alternativtexten
* Überarbeitung der PDF-Datei
Abschließend wird den Teilnehmenden kurz ein Addin gezeigt, welche die Erstellenden einer PowerPoint unterstützt und die PDF-Datei bereits PDF-UA-konform exportiert. Die anschließende Bearbeitung mit Acrobat Pro ist dann nicht mehr erforderlich.

Praxisworkshop 2: LaTeX-Dokumente erstellen und an individuelle Bedarfe anpassen, Raum 516

Ann-Christin Schmidt, KIT, Karlsruhe
Der InklusiveLaTeXEditor (ILE), ein kostenfreies Programm des ACCESS@KIT aus Karlsruhe, bietet eine einfache Möglichkeit zur Zusammenarbeit von Menschen mit und ohne Seheinschränkung an einem Dokument. Die Darstellung des Dokuments kann dabei in wenigen Schritten an jeden Nutzer individuell angepasst werden. Hierzu ist nur das Wissen über die Struktur von LaTeX-Dokumenten und die zugehörigen Schreibweisen relevant.
Dieser Workshop soll einen Einblick in die Welt von LaTeX-Dokumenten geben, die Vorzüge bei dem Umgang mit LaTeX-Formeln herausstellen und erste Ansätze an die Hand geben.

Praxisworkshop 3: TPad - Taktile Grafiken interaktive am iPad erfassen, Raum 06

Giuseppe Melfi, KIT, Karlsruhe
TPad ist ein System, mit dem man mit einfachen Schritten einem taktilen Dokument Interaktivität hinzufügen kann.
Das System besteht aus einer kostenlosen Software, die auf einem iPad Pro installiert wird und einem Rahmen zur Ausrichtung der taktilen Grafik.
In diesem Workshop wird gezeigt, (1) wie eine audio-taktile Grafik für das System erstellt und (2) am Ende das System im Klassenzimmer bzw. zu Hause genutzt werden kann. Durch mögliche Einsatzszenarien wird durch den Workshop geführt und am Ende Möglichkeiten ausprobiert und ihr Potential diskutiert.

Praxisworkshop 4: Barrierefreie Videos in der Hochschullehre, Raum 515

Finnja Lüttmann und Leevke Wilkens, Technische Universität Dortmund
Dem Einsatz von Videos in der Hochschulbildung wird eine Vielzahl von Potenzialen zugesprochen. Um allen Studierenden den vollen Zugang zur Hochschullehre zu ermöglichen, müssen Videos sowohl Untertitel als auch Audiodeskriptionen bereitstellen. Die Erstellung von Audiodeskriptionen birgt verschiedene Herausforderungen. Herkömmliche Anleitungen zur Erstellung von Audiodeskriptionen berücksichtigen die komplexe Art der Auseinandersetzung mit Videos, die in der Hochschullehre eingesetzt werden, bisher nicht. Bezogen auf die fachlichen Inhalte ist das Herstellen guter Audiodeskriptionen weniger eine technische als vielmehr eine inhaltliche und didaktische Herausforderung. Gute Audiodeskriptionen ermöglichen es allen Studierenden von der Multimedialität in der Hochschullehre zu profitieren.
Inhalte des Workshops:
* Die Teilnehmenden lernen Lösungsansätze kennen, die auf Herausforderungen bei der Erstellung barrierefreier Videos in der Hochschullehre reagieren
* Die Teilnehmenden sammeln erste Erfahrungen in der Erstellung kurzer schriftlicher Audiodeskriptionen (Audiodeskriptionsskripte)
* Es können eigene Videobeispiele, idealerweise aus der Hochschullehre, mitgebracht werden (Erklärvideos, Lehrvideos, Fördersituationen, Mitschnitte)
* Vorstellung eines Workflows zur Erstellung barrierefreier Videos
* Einblick in eine Lernplattform zur Bearbeitung von Lehr-/Lernvideos (entwickelt im Projekt Degree 4.0 an der TU Dortmund)
* Die Teilnehmenden lernen die Aspekte für die barrierefreie Videobearbeitung der Plattform kennen

Praxisworkshop 5: Barrierefreie Dokument- und Arbeitsblattgestaltung, , Raum 07

Ines Matic, Universität Würzburg, Dr. Marie-Luise Schütt, Universität Hamburg
Teil 1: Barrierefreie Dokumentgestaltung mit dem Abby FineReader
Mit dem Abby FineReader lassen sich PDFs auf verschiedene Art und Weise zugänglicher gestalten. Mithilfe von Kontrasteinstellungen, das Teilen von Doppelseiten oder die essenzielle OCR-Funktion zur Texterkennung können individuelle Lesebedürfnisse berücksichtigt und umgesetzt werden. Außerdem besteht auch die Möglichkeit, ein PDF-Dokument in ein Word-Dokument zu konvertieren. Sie merken: Hier ist viel möglich!
In diesem Workshop werden wir uns die Software und ihre Funktionen genauer anschauen. Der beste Weg, die Funktionen einer Software zu lernen, ist der praktische Umgang mit dieser, daher werden wir uns ein Dokument in schlechter Scan-Qualität vornehmen und dieses so barrierefrei wie möglich aufbereiten.
Teil 2: Arbeitsblätter barrierefrei(er) gestalten: was kann man tun?
Arbeitsblätter sind fester Bestandteil des Schullalltags. Im Workshop werden verschiedene Möglichkeiten aufgezeigt, um Arbeitsblätter so zu gestalten, dass diese für eine größtmögliche Lerngruppe zugänglich sind.