9–11 Nov 2018
Universität Hamburg
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Forum 3: Demokratie und Partizipation im Dialog entwickeln – insbesondere in pädagogischen Institutionen Moderation: Stefan Berzel (Bad Dürkheim)

10 Nov 2018, 09:30
3h
Raum 08 (Universität Hamburg)

Raum 08

Universität Hamburg

Von-Melle-Park 8

Description

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Stand 05.10.2018

In diesem Forum soll es um die bildungspolitische, hauptsächlich schulische
Perspektive gehen. Die Herangehensweise und Haltungen, die der Pädagogik Freires
genuin sind, sollen mit den verschiedenen Praxen in verschiedenen Bildungsfeldern
reflektiert werden.
Bildung ist zunehmend formale Bildung, die auf eine Verwertbarkeit des Gelernten hin
zugeschnitten wird. Ein kritisches Potential, das Gesellschaft als Ganzes in den
kritischen Blick nimmt und emanzipatorisch zu verändern sucht, ist derzeit nicht im
Vordergrund. Die „Kultur des Schweigens“ wird stattdessen von Vielen als gegeben
hingenommen.
Lehrpläne fokussieren sich mehr und mehr auf das Hervorbringen von ökonomisch
verwertbarem Humankapital in Form von Kompetenzen und Bildungsstandards;
individuelle Interessen und geistige Emanzipation treten dabei in den Hintergrund. Das
Narrativ, oder der Mythos, „dem Tüchtigen gehöre die Welt“ ist aktueller denn je.
Schule als Lebensstätte, leistet einen Beitrag dazu, Menschen kritisch-konstruktiv für
demokratische Staats- und Gesellschaftsformen zu befähigen.
Ein besonderes Augenmerk soll dabei auf drei Begriffe gelegt werden.
- Wie wird Demokratie gelebt?
- Wie wird Partizipation ermöglicht?
- Wie wird ein dialogisches Miteinander praktiziert?
Den Betroffenen soll die „Furcht vor der Freiheit“ genommen werden. Freire möchte
bewirken, dass Menschen ihre Lebenswirklichkeit als „gemacht“ wahrnehmen und sie
dazu anleiten, Unterdrückung wahrzunehmen und sich in der Erprobung der
Selbstermächtigung, in noch nicht durchlebten Möglichkeiten zu üben, um u.a. den
Panzer des „Bankiers-Konzepts“ zu sprengen.
„Conscientizacao“ wird als Bewusstwerdung übersetzt, und ist nach Freire nötig, um
soziale, politische und wirtschaftliche Paradoxien zu begreifen und um Maßnahmen
gegen die unterdrückerischen Verhältnisse zu ergreifen.
Moderatoren:
Stefan Berzel, Dipl.-Päd./ Dipl.-Caritaswiss./ Grund- und Hauptschullehrer; Gestalttherapeut
DVG/EAGT; 1. Vorsitzender der pfk: www.Gestalt-Ansatz.de , info@Gestalt-Ansatz.de
Joachim Dabisch, Dr. phil., Diplom-Pädagoge, lehrte an der Universität Oldenburg mit den
Schwerpunkten Allgemeine Pädagogik und Schulpädagogik, Vergleichende
Erziehungswissenschaft, Internationale Bildungsforschung, Geschichte der Reformpädagogik;
Mitbegründer der Paulo Freire Kooperation (PFK), Verlagsgründer Paulo Freire
Verlag/Oldenburg, Herausgeber der Reihen Edition Neuer Diskurs, Aspekte der Freire-
Pädagogik, Freire Jahrbuch und Schola Nova, wissenschaftlicher Autor und Publizist. eMail:
dabisch@freire.de
Kongress zur Freire-Pädagogik
„Dialogisches Denken und Bildung als Praxis der Freiheit. Mit Freire den Herausforderungen einer inklusiven Gesellschaft begegnen“.
9. – 11. November 2018 in Hamburg
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Stand 05.10.2018
Emanzipation als gemeinsame Herausforderung für Lehrer/innen und
Schüler/innen
These last years I have developed a systems theoretically inspired multidisciplinary
model for a radically and democratically run basic school pedagogy. The school is a
complex system where the creation of a functioning social order is a huge challenge.
My idea of "emancipation" is based on the idea that children need just simply schools
which are pedagogically efficient. This applies especially to children of non-white, not
middle class families. Today, even in Finland, teaching is often too stressing and there
is a danger that teachers lose their ability to act in their position in a way that makes
the kids feel good and inspired to work. The result is different kinds of disorderly
behaviour, and vice versa, and a general pedagogic erosion (the term is from
Goodlad). The politics of governing the schools may shift to control and punishment
orientation to handle these problems if the schools do not create an effectively inclusive
pedagogic system.
Prof. Dr. Sari Vesikansa ;geb.1947. Independent researcher specialized in critical analysis of caring and schooling
institutions. I work along the methodological traditions of Marx, C.W.Mills, Pierre Bourdieu, Michel Foucault and classical feminist
writing of the 1960-90'. politics of care and education Helsinki University; Finnland
saiveik@gmail.com
Wissen teilen und Alternativen üben: Paulo Freires Beitrag zur Erweiterung des
Menschenrechts auf Bildung im Nordosten Brasiliens
Paulo Freires pädagogisches Denken (1921-1997) wird in Brasilien, in anderen
Ländern Lateinamerikas und insbesondere im Nordosten Brasiliens als eine der
großen Grundlagen im Kampf für das Menschenrecht auf Bildung gesehen. Paulo
Freires Theorie orientiert sich an der kompromisslosen und radikalen Verteidigung der
Menschenrechte. In diesem Sinne bringen wir das Forum 03 - Demokratie und
Partizipation im Dialog entwickeln - insbesondere in pädagogischen Institutionen
Moderation das Thema "Wissen teilen und Alternativen aufarbeiten: Paulo Freires
Beitrag zur Ausweitung des Menschenrechts auf Bildung im Nordosten Brasiliens" ein.
Wir möchten von dem Lebenserfahrung von Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen
in Armut und erzieherische Maßnahmen (Befreiungspädagogik) in Bildungsprojekten
in Pernambuco/Brasilien und ihren Beiträgen zur Pädagogische Praxis von Lehramts
Studenten an den Universitäten im Nordosten Brasiliens ausgehen.
Alexandre Magno Tavares da Silva; Universidade Federal da Paráiba, Brasilien
Ich wurde im Jahr 1962 in der Stadt Recife im Bundesstaat Pernambuco in der nordöstlichen Region Brasiliens geboren. Ich
arbeitete von 1979 bis 1985 in der Jugend Pastorale (Pastoral da Juventude do Meio Popular), in der Erzdiözese von Olinda
und Recife, unter der Animation von Dom Helder Camara. Von 1986 bis 2007 war ich als Sozialpädagoge und Betreuer von
Pädagogen in der nationale Bewegung von Straßenkindern und in Nichtregierungssozio-Gemeinschaftsprojekte mit Kindern,
Jugendliche und Erwachsene in Straßensituation und soziale Vulnerabilität beteiligt. Aus diesen Erfahrungen baute ich meine
Karriere mit akademische Ausbildung in Sozialwissenschaften (Bundesuniversität von Pernambuco (1982-1986), Master in
Popular Education (Universität Paraíba-1992-1995) und Promotion in Erziehungswissenschaften (Johann Wolfgang Goethe
Universität, Frankfurt 1996-2000). Ich bin zurzeit Forschungsprofessor an der Universität von Paraíba (2008-heute) in der
Abteilung für Erziehungs-Methodik; Ich koordinierte von 2010 bis 2016 das Connections of Knowledge Project für Studenten der
populären Klassen und bin im Kern der Bürgerschaft und Menschenrechte (NCDH); Graduiertenkolleg für Menschenrechte,
Staatsbürgerschaft und öffentliche Politik - PPGDH / UFPB) in der Universität von Paraíba beteiligt. Ich leite die
Forschungsgruppe Kritische Sozialpädagogik und Menschenrechte und nehme teil in der Pädagogischen Forschungsgruppe
Paulo Freire. Derzeit führe ich auch meine Post-Doc Arbeit (2018-2019) an der Bundesuniversität von Pernambuco mit dem
Forschungsthema „Der Beitrag kritischer Sozialpädagogik in Paulo Freire im Kontext der Erweiterung der Menschenrechte auf
Bildung."
alexandremagno@ce.ufpb.br
Kongress zur Freire-Pädagogik
„Dialogisches Denken und Bildung als Praxis der Freiheit. Mit Freire den Herausforderungen einer inklusiven Gesellschaft begegnen“.
9. – 11. November 2018 in Hamburg
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Stand 05.10.2018
Fremdsprachenunterricht auf der Grundlage der Freirschen Pädagogik. Ein
Erfahrungsbericht aus dem frankophonen Teil Belgiens.
Fabienne Gaspar; Haute École Louvain en Hainaut, Mons, Belgien; gaspar.fabienne@
gmail.com
NN
Prof. Dr. Teresa Lapis; Istituto Tecnico Commerciale L.B. Alberti, Venezia, Italien

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