8–10 Jun 2023
Hamburg
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Sportpädagogik zwischen den Stühlen?!

Selbstvergewisserung in sportpädagogischer Forschungspraxis. Grundzüge und Spielarten einer reflexiven Methodologie

Not scheduled
1m
Lehr-Lern-Labor

Lehr-Lern-Labor

2a| Arbeitskreis (Beschreibung) AK 2.2

Speakers

Daniel Rode Benjamin Zander (Georg-August-Universität Göttingen, Institut für Sportwissenschaften) Daniel Schiller (Universität Osnabrück)Dr Dennis Wolff (Universität Hildesheim)

Description

Das Tagungsthema ruft „Selbstvergewisserung“, „Positions- und Gegenstandsbestim-mung“ als periodische Aufgabe der Sportpädagogik auf, die u.a. über „Reflexion“ zu be-arbeiten ist (s. CfP). Vor diesem Hintergrund fokussiert der Arbeitskreis (qualitative) For-schung als ein zentrales Handlungsfeld der Sportpädagogik, um Grundzüge einer refle-xiven Methodologie als eine Form und Möglichkeit zur Bearbeitung der aufgerufenen Aufgabe einzuführen und Umsetzungen zu diskutieren.

Forschen bedeutet, in spezifischen (u.a. gesellschaftlichen, individuell-biografischen) Konstellationen Wege einzuschlagen und Entscheidungen zu treffen, die immer auch anders sein könnten. In der interpretativen/rekonstruktiven sportpädagogischen For-schung wird dabei paradigmatisch angenommen, dass sich Empirie nicht auf objektive Gegebenheiten bezieht, sondern dass Untersuchungsfelder und -gegenstände von For-schenden, ihren Wegen und Entscheidungen gemachte Phänomene darstellen. Reflexi-ve Methodologie beschreibt den Anspruch, diese Wege und Entscheidungen – die Ma-che sowie Positionalität des Forschens – systematisch zum Gegenstand von reflexiver Beobachtung und Beschreibung zu machen (u.a. Schierz & Thiele, 2009).

In diesem Sinne sondiert Vortrag 1 einführend Reflexivität im qualitativen sportpädago-gischen Forschungsdiskurs und entfaltet ein differenziertes Konzept reflexiver Methodo-logie (Rode et al., 2023). Aufbauend werden drei kontrastive Fälle und zugleich Spielar-ten reflexiver Methodologie im Rahmen aktueller sportpädagogischer Forschung vorge-stellt: Vortrag 2 reflektiert die gesellschaftstheoretische Formatiertheit qualitativen For-schens am Fall kompetenzorientierten Sportunterrichts; Vortrag 3 reflektiert die Pas-sungsarbeit zwischen Gegenstands- und Methodentheorie am Beispiel des Imports der Kontexturanalyse in die Sportunterrichtsforschung; Vortrag 4 setzt Befunde, die mit der Methode der sequenzanalytischen Habitusrekonstruktion erzielt wurden, zur Reflexion von grundlagentheoretischen und methodologischen Zusammenhängen dieser Methode ins Verhältnis.

Damit möchten wir ausloten, inwiefern reflexive Methodologie als Form einer nicht nur periodischen, sondern beständigen Selbstvergewisserung, Positions- und Gegenstand-bestimmung qualitativen Forschens in der Sportpädagogik Aufgabe sein muss, aber auch Möglichkeit und Ressource der Forschung bzw. der Disziplin sein kann.

Literatur
Rode, D., Wolff, D., Schiller, D. & Zander, B. (2023). Reflexionen qualitativen Forschens in der Sportpä-dagogik: Prozesse, Partizipanden und Verhältnisse beobachten, beschreiben und befragen. In B. Zander, D. Rode, D. Schiller & D. Wolff (Hrsg.), Qualitatives Forschen in der Sportpädagogik. Bei-träge zu einer reflexiven Methodologie (S. 1-25). Springer VS.
Schierz, M., & Thiele, J. (2009). Selbstbespiegelung als Aufklärung – Stücke zu einer reflexiven Metho-dologie. In E. Balz (Hrsg.), Sollen und Sein in der Sportpädagogik. Beziehungen zwischen Norma-tivem und Empirischem (S. 129–139). Shaker.

Arbeitskreis Selbstvergewisserung in sportpädagogischer Forschungspraxis. Grundzüge und Spielarten einer reflexiven Methodologie

Authors

Daniel Rode Benjamin Zander (Georg-August-Universität Göttingen, Institut für Sportwissenschaften) Daniel Schiller (Universität Osnabrück) Dr Dennis Wolff (Universität Hildesheim)

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