8–10 Jun 2023
Hamburg
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Sportpädagogik zwischen den Stühlen?!

Sportdidaktische Aktivierungskonzepte – Eine grundlagentheoretische Analyse

9 Jun 2023, 15:40
20m
Turnhalle (oben)

Turnhalle (oben)

2b| Beitrag im Arbeitskreis AK 4.6

Speakers

Meike Hartmann (Philipps-Universität Marburg) Christian Gaum (Ruhr-Universität Bochum) Louis Hoogendoorn (Philipps-Universität Marburg)

Description

Einleitung
In der empirischen Unterrichtsforschung wird deklariert, dass lerntheoretische Bezüge des Konstrukts ‚kognitiven Aktivierung‘ in der überfachlichen bzw. vornehmlich mathematikdidaktischen Forschung divergieren (Praetorius & Gräsel, 2021). Dies hat nicht nur auf empirischer Ebene Konsequenzen (Nicht-Vergleichbarkeit von Studienergebnissen), sondern wirft auch grundlegende Fragen zur jeweiligen Konzeptualisierung von ‚Aktivierung‘ und den damit verbundenen Unterschieden auf didaktischer Ebene auf (Pauli, Drollinger-Vetter, Hugener & Lipowsky, 2008). Mit Blick auf fachspezifische Lernprozesse werden diese Herausforderungen noch um die Frage nach dem fachlichen Gegenstand verschärft (Reusser & Pauli, 2021). Der Beitrag stellt sich jenen Herausforderungen und richtet dazu den Blick auf unterschiedliche sportdidaktische Aktivierungskonzepte (Wibowo, Krieger, Gerlach & Bükers, 2021).

Forschungsmethode
Im vorzustellenden Veröffentlichungsprojekt soll über eine hermeneutische Analyse herausgearbeitet werden, auf welche spezifischen Lerntheorien (z.B. Ausprägungen des Konstruktivismus), Gegenstandstheorien (z.B. Orientierung an Sport- oder Bewegungstheorien) oder auch gegenstandsbezogene Lerntheorien (z.B. Bewegungslerntheorie) aktuelle sportdidaktische Aktivierungskonzepte Bezug nehmen.

Anliegen des Vortrags
Ziel des Vortrags ist es, einen ersten Überblick zu den gegenstandsgebundenen lerntheoretischen Bezügen der sportdidaktischen Aktivierungskonzepte zu generieren. Auf diese Weise soll auch mit Blick auf die generischen Basisdimensionen zur Unterrichtsqualität (Praetorius & Gräsel, 2021) ein fachspezifischer Diskurs über Anschlussfähigkeiten, Ergänzungspotenziale oder auch Unvereinbarkeiten der sportdidaktischen Konzepte angestoßen werden. Die Vergleichsarbeit orientiert sich an den Prinzipien der Praxisverantwortung & Gegenstandspflicht (Prohl, 2013) und beabsichtigt, mit der Aufstellung einer gegenstandsbezogenen Heuristik einen Beitrag zur transparenten Verortung und präzisen Umsetzung (zukünftiger) empirischer Vorhaben zu leisten.

Literatur
Pauli, C., Drollinger-Vetter, B., Hugener, I. & Lipowsky, F. (2008). Kognitive Aktivierung im Mathematikunterricht. Zeitschrift für Pädagogische Psychologie, 22 (2), 127-133.

Praetorius, A.-K. & Gräsel, C. (2021). Noch immer auf der Suche nach dem heiligen Gral: Wie generisch oder fachspezifisch sind Dimensionen der Unterrichtsqualität?. Unterrichtswissenschaft 49(2), 167-188.

Prohl, R. (2013). Sportpädagogik als Wissenschaftsdisziplin – Eine Standortbestimmung mit empirischem Ausblick. Zeitschrift für sportpädagogische Forschung, 1 (1), 5-30.

Reusser, K. & Pauli, C. (2021). Unterrichtsqualität ist immer generisch und fachspezifisch. Ein Kommentar aus kognitions- und lehr-lerntheoretischer Sicht. Unterrichtswissenschaft 49 (2), 189-202.

Wibowo, J., Krieger, C., Gerlach, E., & Bükers, F. (Hrsg.). (2021). Aktivierung im Sportunterricht. Hamburg. doi:10.25592/AktivierungImSU

Arbeitskreis Zwischen Generik und Fachspezifität – Aktuelle Unterrichts- und Professionalisierungsforschung im Fach Sport

Authors

Meike Hartmann (Philipps-Universität Marburg) Christian Gaum (Ruhr-Universität Bochum) Louis Hoogendoorn (Philipps-Universität Marburg)

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