8–10 Jun 2023
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Sportpädagogik zwischen den Stühlen?!

Entwicklung motorischer Basiskompetenzen und Zusammenhänge mit Sportvereinspartizipation

10 Jun 2023, 09:40
20m
Lesesaal

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2b| Beitrag im Arbeitskreis AK 5.1

Speakers

Christian Herrmann (Pädagogische Hochschule Zürich) Ilaria Ferrari (Pädagogische Hochschule Zürich) Johanna Kress (Pädagogische Hochschule Zürich) Harald Seelig (DSBG Basel) Kathrin Bretz (Pädagogische Hochschule Zürich)

Description

In der Kindheit entwickeln Kinder kontinuierlich ihr motorisches Können. Motorische Basiskompetenzen (MOBAK) stellen dabei eine zentrale Voraussetzung zur Teilhabe an der Sport- und Bewegungskultur und dem Erwerb sportspezifischer Fertigkeiten dar (Herrmann et al., 2016). Kinder haben eine Auswahl an formellen (z.B. Sportverein) sowie informellen (freies Spielen) Settings, in welchen sie ihr motorisches Repertoire üben und verbessern können (Neuber & Golenia, 2018). Ziel des Beitrags ist es, die motorische Kompetenzentwicklung sowie Zusammenhänge mit der Sportpartizipation aufzuzeigen.
Im Rahmen der vom Schweizer Nationalfonds (SNF) geförderten Studie „Entwicklung motorischer Basiskompetenzen in der Kindheit (EMOKK)” konnten die MOBAKs von N=659 Kindergartenkindern (51% Jungen) und N=393 Kinder der 1. und 2. Klasse (49.4% Jungen) zu zwei Messzeitpunkten erfasst werden. Zudem wurden die Eltern zum informellen Sporttreiben der Kinder (Art und Häufigkeit) sowie (formellen) Sportvereinspartizipation der Kinder befragt. In ersten Analysen wurde die Entwicklung der MOBAKs mittels Kovarianzanalysen mit Messwiederholung berechnet.
Bereits im Kindergarten zeigten Jungen bessere Ergebnisse im „Etwas-Bewegen“ wohingegen Mädchen besser im „Sich-Bewegen“ waren. Von der ersten zur zweiten Klasse nahm die Sportvereinspartizipation zu (F(1,467)=28.546, p<.001, η2=.058), wobei Jungen häufiger im Sportverein waren als Mädchen. Kinder der 1. und 2. Klasse, welche im Sportverein aktiv waren, zeigten zu beiden Messzeitpunkten bessere Leistungen im «Etwas-Bewegen» (t1: d=.42; t2: d=.68) und «Sich-Bewegen» (t1: d=.38; t2: d=.40) als Kinder, welche nicht im Sportverein waren. Im Längsschnitt entwickelten sich die MOBAKs beider Gruppen parallel, es konnte kein Interaktionseffekt beobachtet werden („Etwas-Bewegen“: F(1,351)=1.229, p=.268, η2=.003; „Sich-Bewegen“: F(1,347)=.170, p=.680, η2<.001).
Kinder, welche im Vereinssport aktiv sind, weisen ein höheres Level an MOBAKs auf, was im Längsschnitt bestehen zu bleiben scheint. Dies deutet auf einen sehr frühen Selektionseffekt sowie die Bedeutsamkeit der MOBAKs für den Vereinssport hin. Der Vereinssport stellt einen formellen Lernort im Leben von Kindern dar. In vertiefenden Analysen werden auch Variablen zum informellen Sporttreiben in die Berechnungen integriert.

Herrmann, C., Gerlach, E., & Seelig, H. (2016). Motorische Basiskompetenzen in der Grundschule.
Sportwissenschaft, 46(2), 60–73. https://doi.org/10.1007/s12662-015-0378-8
Herrmann, C., Heim, C., & Seelig, H. (2017). Diagnose und Entwicklung motorischer Basiskompetenzen. Zeitschrift für Entwicklungspsychologie und Pädagogische Psychologie, 49(4), 173–185. https://doi.org/10.1026/0049-8637/a000180
Neuber, N., & Golenia, M. (2018). Lernorte für Kinder und Jugendliche im Sport. In A. Güllich & M. Krüger (Hrsg.), Sport in Kultur und Gesellschaft: Handbuch Sport und Sportwissenschaft (S. 1–17). Springer. https://doi.org/10.1007/978-3-662-53385-7_24-1

Arbeitskreis Zur Messung professioneller Kompetenzen von Sportlehrkräften und den Schulleistungen: Beiträge im Rahmen des integrativen Kompetenzverständnisses

Authors

Christian Herrmann (Pädagogische Hochschule Zürich) Ilaria Ferrari (Pädagogische Hochschule Zürich) Johanna Kress (Pädagogische Hochschule Zürich) Harald Seelig (DSBG Basel) Kathrin Bretz (Pädagogische Hochschule Zürich)

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