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Description
Schlüsselwörter: Inklusiver Sportunterricht, Weiterbildungskonzept, soziale Partizipation
Einleitung
Im Rahmen eines Dissertationsprojekts wurde ein evidenzbasiertes Konzept einer Fortbildung zum Thema «vielfältig kooperieren im inklusiven Sportunterricht» entwickelt. An-schliessend wurde die Fortbildung mit Lehrpersonen, welche alle ein Kind mit kognitiver Beeinträchtigung im Fach Sport inklusiv unterrichteten, durchgeführt. Diese zielte darauf ab, den Umgang mit heterogenen Sportklassen mittels Einstellungsveränderungen und praxisbezogenen Umsetzungsideen zu verbessern, um den integrierten Kindern mit kognitiver Beeinträchtigung eine verbesserte soziale Partizipation im inklusiven Sportunterricht zu er-möglichen. Dabei wurde vor Weiterbildungsbeginn die personell-situativen Voraussetzungen der einzelnen Lehrpersonen untersucht, um deren Herausforderungen zu verstehen und deren Entwicklung während der Weiterbildungs- und Umsetzungsphase schliesslich in Fallstudien darstellen zu können. Die einzelnen Fallstudien dienen dazu, die Wirksamkeit des Konzepts zu beurteilen, um dieses aufgrund der Befunde zu optimieren.
Methode
Der erste Messzeitpunkt (T1) erfolgte kurz vor dem Start der Weiterbildung. Dazu gehörten eine Lehrpersonenbefragung mittels Online-Fragebogen sowie ein Interview mit den Lehrpersonen. Der Einstieg ins Interview beinhaltete ein Stimulated Recall zu einer kritischen Szene aus dem eigenen Unterricht. Um die Umsetzungserfahrungen nach drei Monaten zu eruieren, erfolgte ein weiteres Interview (T2) und ein erneutes Ausfüllen des Online-Fragebogens in gekürzter Form. Nach der zweiten Treatmentphase wurde die Untersuchung mit einem ausführlichen Interview und einer Wiederholung des Stimulated Recalls zur selben Szene wie bei T1 abgeschlossen. Ebenfalls protokollierten die Lehrpersonen die Implementierung der Kursinhalte. Alle Interviews werden nun mittels qualitativer Inhaltsanalyse nach Kuckartz (2016) ausgewertet und miteinander verglichen und wo möglich mit den Daten der Onlinefragebögen von T1 und T2 trianguliert, um festzustellen, inwiefern sich bei den Lehrpersonen eine Entwicklung abzeichnen lässt. Ebenfalls erfolgt eine deskriptive Auswertung der ausgefüllten Fragebögen zur Implementierung der Kursinhalte.
Ergebnisse und Diskussion
Es sind erste Ergebnisse in Form von drei kontrastierenden Fällen vorhanden. Sie zeigen die Entwicklung (vor, während, nach der Weiterbildung) der Lehrpersonen auf. Allenfalls sind bis zur DVS-Tagung weitere fallübergreifende Befunde. Aufgrund der Befunde sind bereits einige Ideen zur Weiterentwicklung des Weiterbildungskonzepts vorhanden.
Literatur
Kuckartz, U. (Hrsg.). (2016). Qualitative Inhaltsanalyse. Methoden, Praxis, Computerunterstützung. Beltz Juventa.