8–10 Jun 2023
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Sportpädagogik zwischen den Stühlen?!

Qualitatives Forschen in der Sportpädagogik reflektieren. Grundzüge einer reflexiven Methodologie

8 Jun 2023, 17:45
20m
PC-Pool Raum

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2b| Beitrag im Arbeitskreis AK 2.2

Speakers

Daniel Rode Dennis Wolff (Universität Hildesheim) Benjamin Zander (Georg-August-Universität Göttingen, Institut für Sportwissenschaften) Daniel Schiller (Universität Osnabrück)

Description

Der Beitrag versteht sich als theoretisch-konzeptionelle Einführung in den Arbeitskreis. Das Anliegen ist die Entfaltung von Grundzügen einer reflexiven Methodologie (Rode et al., 2023) in drei Argumentationsschritten.

Reflexivität wird aktuell als zentraler Anspruch zeitgemäßer qualitativer Forschung disku-tiert und in unterschiedliche Konzeptionen reflexiver Methodologie überführt (z.B. Alves-son & Sköldberg, 2017; Knoblauch, 2018). Im ersten Schritt wird dieser Anspruch im Rahmen eines konstruktivistischen Forschungsverständnisses problematisiert und zu-gleich als erforderlich und potenziell fruchtbar ausgewiesen. Damit ist die Notwendigkeit markiert, die Entwicklung reflexiver Methodologie im sportpädagogischen Forschungs-diskurs weiter zu etablieren.

Dafür wird im zweiten Schritt zunächst nachgezeichnet, wie Reflexivität im qualitativen Forschungsdiskurs in der Sportpädagogik bisher diskutiert und betrieben wurde. Aus dem Forschungsdiskurs wird eine Systematik abstrahiert, die es ermöglicht, bestehende – und im Vortrag rein exemplarisch angeführte – Beiträge zwischen vier Polen zu veror-ten: auf Grundlagen und Hintergründe (1), auf methodische Verfahrensweisen (2), auf die Erkenntnisgenerierung bestimmter Forschungsprojekte (3) und auf die Diskussion und Entwicklung von Ansätzen und Verfahren (4) bezogene Reflexivität.

Drittens wird daraufhin ein eigener Vorschlag zur Konkretisierung und Differenzierung reflexiver Methodologie dargelegt, der darunter verschiedene Spielarten des Beobach-tens, Beschreibens und Befragens von Prozessen, Partizipanden und Verhältnissen des qualitativen Forschens versteht, die nicht allein den Erkenntnisinteressen dieses For-schens dienen, sondern sich zuvorderst dafür interessieren, wie das Forschen tatsäch-lich gemacht wird.

Die in diesem Dreischritt entfaltete Konzeption stellt den Bezugspunkt der folgenden Bei-träge des Arbeitskreises dar, in denen spezifische Spielarten reflexiver Methodologie an Forschungsbeispielen diskutiert werden. Auf diese Weise können Möglichkeiten und Po-tenziale aber auch Grenzen der Reflexion von qualitativen Forschungsaktivitäten in der Sportpädagogik als Form der disziplinären Selbstvergewisserung, Positionsbestimmung und Weiterentwicklung ausgelotet werden.

Literatur
Alvesson, M., & Sköldberg, K. (2017). Reflexive methodology: new vistas for qualitative research. Sage.
Knoblauch, H. (2018). Von der reflexiven Methodologie zur empirischen Wissenschaftstheorie. In L. Ak-remi, N. Baur, H. Knoblauch, & B. Traue (Hrsg.), Handbuch interpretativ forschen (S. 226–244). Beltz Juventa.
Rode, D., Wolff, D., Schiller, D. & Zander, B. (2023). Reflexionen qualitativen Forschens in der Sportpä-dagogik: Prozesse, Partizipanden und Verhältnisse beobachten, beschreiben und befragen. In B. Zander, D. Rode, D. Schiller & D. Wolff (Hrsg.), Qualitatives Forschen in der Sportpädagogik. Bei-träge zu einer reflexiven Methodologie (S. 1-25). Springer VS.

Arbeitskreis Selbstvergewisserung in sportpädagogischer Forschungspraxis. Grundzüge und Spielarten einer reflexiven Methodologie

Authors

Daniel Rode Dennis Wolff (Universität Hildesheim) Benjamin Zander (Georg-August-Universität Göttingen, Institut für Sportwissenschaften) Daniel Schiller (Universität Osnabrück)

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