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Schlüsselwörter: Partizipation, Sportverein
Problemstellung
Mit der Forderung einer Partizipationsförderung im Bereich der Kinder- und Jugendhilfe, ist der Wunsch verbunden, dass sie sich positiv auf die tätigen Individuen, als auch die Institution auswirkt – so z.B. im Sportverein. Die Perspektive von Heranwachsenden sollte bei der Forderung nach mehr Beteiligung in den Blick genommen werden. Ihre Bereitschaft kann eine wichtige Größe für gelingende Partizipation darstellen (Fatke & Schneider, 2005). Ursprung der Theorie der Mitbestimmung, Mitsprache und Mitgestaltung liegt im gemeinsamen Handeln von Menschen (Eikel, 2007). Zur Zeit der Corona Pandemie hat die Sportpraxis „zusammen vor Ort“ aber in einem relevanten Zeitraum nicht stattfinden können. Etablierte Strukturen der Beteiligung konnten nicht aufrechterhalten werden, so wurden (notgedrungen) auch neue Formate erprobt. Eine genauere Analyse von Partizipationsmöglichkeiten aus der Sicht junger Erwachsener im Sportverein, sollen in diesem Beitrag unter besonderer Berücksichtigung der Corona Pandemie dargestellt werden.
Methode
Im Sinne einer Methodentriangulation werden Daten aus zwei Erhebungsphasen für die Betrachtung der Fragestellung nach Partizipationsmöglichkeiten von Heranwachsender im Sportverein genutzt. Die Stichprobe der ersten Erhebung umfasst 12 Sportler:innen (17-27 Jahren), die mit einem qualitativen, problemzentrierten Interview kurz nach dem Lockdown im Sommer 2021 befragt wurden. Ergänzend wurden zum Ende des Jahres 2022 sechs Fokus-Gruppen-Interviews mit Sportler:innen durchgeführt, die in unterschiedlichen partizipativen Sportvereinsstrukturen aktiv sind. Die Daten werden als wörtliche Transkriptionen aufbereitet. Die Auswertung erfolgt mittels inhaltlich strukturierender qualitativer Inhaltsanalyse, sowie einer deduktiv-induktiven Kategorienbildung (Kuckartz, 2018).
Ergebnisse
Erste Ergebnisse weisen darauf hin, dass Heranwachsende traditionelle Formen der Partizipation (z.B. Amt im Jugendvorstand) als relevant erachten, darüber hinaus aber innovative Ideen der Mitbestimmung, Mitsprache und Mitgestaltung umsetzen wollen. Die veränderten Bedingungen während der Pandemie scheinen neue Formate und Freiräume für Partizipation ermöglicht zu haben (z.B. im Bereich der digitalen Räume). Gleichzeitig brachen funktionierende Strukturen der Partizipation junger Sportler:innen weg. Chancen und Herausforderungen für eine Partizipationsförderungen im Sportverein werden in den Bereichen der Sportgruppe und des Vereins analysiert und Verbindungen zwischen beiden Ebenen aufgezeigt.
Literatur
Eikel, A. & Haan, G. d. (Hrsg.). (2007). Demokratische Partizipation in der Schule. Ermöglichen, fördern, umsetzen. Schwalbach: Wochenschau-Verlag.
Fatke, R. & Schneider, H. (2005). Kinder- und Jugendpartizipation in Deutschland. Daten, Fakten, Perspektiven. Gütersloh.
Kuckartz, U. (2018). Qualitative Inhaltsanalyse: Methoden, Praxis, Computerunterstützung. Beltz Juventa.
Arbeitskreis | Mitsprechen, Mitbestimmen und Mitgestalten – Partizipationsmöglichkeiten bei Bewegung, Spiel und Sport in schulischen Angeboten und im Sportverein |
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