8–10 Jun 2023
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Sportpädagogik zwischen den Stühlen?!

Active School: Ein ganzheitliches schulisches Bewegungsförderungsprogramm an CH- Sekundarschulen – Wirkungsanalyse auf Lehrpersonen- und Schüler*innenebenebene

7 Jun 2023, 15:30
30m
Kaminzimmer

Kaminzimmer

5| Qualifikationsvorhaben Nachwuchstagung Promotionsvorhaben Vorstellung Promotionsvorhaben III

Speaker

Marion Gasser

Description

Die positiven Effekte von regelmässiger körperlicher Aktivität sind gut belegt. Die globale und nationale Bewegungsempfehlung von täglich 60 Minuten körperlicher Aktivität wird jedoch nur von einem Teil der Schweizer Kinder- und Jugendlichen erreicht. Zudem zeigt sich, dass der Alltag der Kinder und Jugendlichen nicht nur durch wenig Bewegung, sondern auch durch langandauerndes Sitzen geprägt ist. Dieser Trend der Bewegungsinaktivität steigt vom Kinder- ins Jugendalter stark an.
Aufgrund der hohen Inklusivität und der Tatsache, dass Kinder und Jugendliche einen beträchtlichen Teil des Tages in der Schule verbringen, scheint es naheliegend, bei der Bewegungsförderung in der Schule anzusetzen. Die meisten schulischen Bewegungsförderungsprogramme fokussieren jedoch auf die Primarstufe. Programme für die Sekundarstufe sind rar, obwohl sich das Problem der Bewegungsinaktivität für diese Altersstufe verstärkt. Weiter ist die Evidenz der schulbasierten Bewegungsprogrammen gemischt, mit durchaus positiven Effekten auf die Bewegungsaktivität der Schülerinnen, die aber langfristig schwierig aufrecht zu erhalten sind. Um die Effekte von schulischen Bewegungsförderungsprogrammen nachhaltig zu gewährleisten, werden demnach ganzheitliche Ansätze diskutiert, die auf verschiedenen Ebenen des Schulsystems ansetzen.
Mit dem Projekt Active School wird ein solch ganzheitlicher Ansatz gemäss Carson und Webster (2019) verfolgt und auf den drei Ebenen Schüler
innen, Lehrpersonen und Leitung angesetzt. Im Rahmen eines Schulversuchs mit drei Schweizer Sekundarschulen wird in Zusammenarbeit mit dem Forschungsteam ein auf die jeweilige Schule angepasstes und ganzheitliches Bewegungsförderungsprogramm entwickelt, implementiert sowie evaluiert. Um eine nachhaltige Implementation von schulischen Bewegungsförderungsprogrammen zu gewährleisten, spielen nebst den zeitlichen Ressourcen insbesondere auch die Kompetenzen und positiven Haltungen der Lehrpersonen bezüglich der Bewegungsförderung eine entscheidende Rolle. Im wissenschaftlichen Diskurs wird darauf hingewiesen, dass eine Verhaltensänderung seitens Lehrpersonen unterstützt werden muss. Es wird davon ausgegangen, dass diejenigen Lehrpersonen, welche eine hohe Selbstwirksamkeit zur schulischen Bewegungsförderung aufweisen, das Projekt positiver bewerten und somit eine höhere Veränderungsbereitschaft zeigen und indes vermehrt bewegungsfördernde Massnahmen umsetzen. Umso besser diese Implementation gelingt, desto grösser sollte der Output, also die Bewegungssteigerung auf Seite der Schülerinnen ausfallen.
Im Rahmen des Promotionsvorhabens wird mittels einer Längsschnittstudie die Wirkung des Active Schools Projekts auf Ebene der Lehrpersonen sowie der Schüler
innen untersucht. Geplant sind drei Messzeitpunkte jeweils im Abstand von einem Jahr (Baseline, Post, Follow-up). Zur Analyse der Lehrpersonenebene werden Fragebögen eingesetzt, das Bewegungsverhalten der Schüler*innen wird mittels Akzelerometern gemessen.
Literaturverzeichnis
Carson, R., & Webster, C. A. (Eds.). (2019). Comprehensive school physical activity programs: Putting
evidence-based research into practice. Human Kinetics Publishers.

Author

Marion Gasser

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