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Wie nahezu alle Bereiche des Alltags ist auch die Bewegungs-, Spiel- und Sportkultur heutzutage in vielfacher Hinsicht digital geprägt: Das Bewegungsverhalten wird mittels Smartwatch getrackt, das internationale Sportereignis wird live gestreamt, der Fitnesskurs wird mithilfe von Trainingsvideos ins heimische Wohnzimmer verlagert und die Fotos der letzten Wanderung werden auf sozialen Netzwerken geteilt. Zudem ist die Digitalisierung von Schule und Unterricht bereits seit einigen Jahren als Querschnittsaufgabe auf allen schulischen Ebenen verankert (KMK, 2016). Allerdings sind sportunterrichtliche Realisierungen vielfach eher von individuellem oder lokalem Engagement sowie von gravierenden externen Einflüssen wie den Schulschließungen im Rahmen der Corona-Pandemie geprägt als von flächendeckenden systematischen Fortbildungs- und Implementationsmaßnahmen. Dementsprechend heterogen sind sowohl die unterrichtlichen Realisierungen eines digitalisierungsbezogenen Sportunterrichts als auch die damit intendierten fachlichen und überfachlichen Ziele (bspw. hinsichtlich eines Lernens mit und über Medien im Sportunterricht; Greve et al., 2020).
Der Arbeitskreis diskutiert vor diesem Hintergrund die mit Digitalisierung einhergehenden Aufgaben der Sportpädagogik und fokussiert bei seiner Standortbestimmung unterschiedliche Spannungsfelder im Kontext eines digitalisierungsbezogenen Sportunterrichts:
Diekhoff et al. untersuchen Möglichkeiten und Grenzen des Einsatzes digitaler Medien im Kontext der Sportspielvermittlung im Sportunterricht der Grundschule. Dies passiert anhand einer Interviewstudie mit Schüler*innen.
Teutemacher, Sudeck und Hapke nehmen anhand eines Scoping Reviews (Lern-)Ziele, die in der wissenschaftlichen Literatur für das Lernen mit und über digitale Medien in einem gesundheitsbezogenen Sportunterricht diskutiert werden, sowie dahinterliegende gesundheitsdidaktische Zugänge in den Blick.
Im Beitrag von Roth und Stamm werden mittels dokumentarischer Methode auf Grundlage einer Interviewstudie zum Sportunterricht auf Distanz Orientierungstypen von Sportlehrkräften zwischen Bewegungs- und Schulorientierung und deren Einfluss auf die Gestaltung des digital gestützten Distanzunterrichts rekonstruiert.
Gerstmaier, Meinokat und Wagner untersuchen anhand leitfadengestützter Interviews mit Sportlehrkräften Potenziale digitaler Medien hinsichtlich der Prävention von und Intervention bei Schulsportverweigerung.
Literatur
Greve, S., Thumel, M., Jastrow, F., Schwedler, A., Krieger, C. & Süßenbach, J. (2020). Digitale Medien im Sportunterricht – Mehrwerte und Herausforderungen interdisziplinärer Verzahnung. sportunterricht, 69, 493-497. https://doi.org/10.30426/SU-2020-11-3 c
KMK [Kultusministerkonferenz] (2016). Bildung in der digitalen Welt. Strategie der Kultusministerkonferenz. Berlin: Kultusministerkonferenz.