Speaker
Description
Multigenerational Parenting in China: Unraveling the Influence of Parenting and Grandparenting Styles on the Educational Outcomes of the Third Generation
Grandparental involvement is influential in Chinese society for three reasons: (1) Traditional Confucian values of filial piety require high-level intergenerational closeness and support, making grandparental involvement in childcare an important part of parenting; (2) The prevalence of three-generation households increased from 15.4% in 1982 to 18% in 2015, resulting in intensive grandparental involvement in childcare; (3) The migrant population in China grew from 221 million in 2010 to 295 million in 2020, with 87% of migrants moving from rural to urban areas. This migration has led to “left-behind” children in rural areas, the majority of whom (77%) are cared for by their grandparents in both-parent-migration households. The research question arises as follows: (1) whether the effect of parenting styles of grandparents on third-generation (grandchildren) educational outcomes exhibits similar patterns as those of parents; (2) whether homogeneous or heterogeneous parenting styles of parents and grandparents lead to better educational outcomes; (3) whether these effects differ significantly between boys and girls. Parenting styles are classified into four typologies according to Baumrind (1966): authoritative, authoritarian, neglectful, and indulgent. Educational outcomes are measured as a composite score of standardized word and math test scores. Data from CFPS 2010, 2014, and 2018 were used, with sample sizes of 3354 children for the first and 254 children for the second question. Results indicate that the parenting styles of parents and grandparents operate in the same way on the educational outcomes of children, with similar coefficients. No significant gender differences in educational outcomes are found when examining the parenting styles of grandparents; children raised by parents who adopt authoritative styles perform slightly better than the average, particularly among girls. Moreover, children raised in homogeneous home environments—characterized by consistent authoritative styles of parents and grandparents— achieve significantly better educational outcomes than the average, especially among boys.
References
Baumrind, D. (1966). Effects of authoritative parental control on child behavior. Child Development, 37(4), 887-907.
D:
Multigenerationale Elterlichkeit in China: Untersuchung des Einflusses von Erziehungs- und Großelternstilen auf die Bildungsergebnisse der dritten Generation
Großelternschaftliche Beteiligung ist in der chinesischen Gesellschaft aus drei grundlegenden Gründen bedeutsam: (1) Traditionelle konfuzianische Werte der filialen Pietät betonen die hohe Bedeutung zwischengenerationeller Nähe und Unterstützung, wodurch die Einbindung der Großeltern in die Kinderbetreuung zu einem wesentlichen Element der Erziehung wird; (2) Die Verbreitung von Dreigenerationenhaushalten hat sich von 15,4 % im Jahr 1982 auf 18 % im Jahr 2015 erhöht, was zu einer intensiveren Großelternbeteiligung bei der Kinderbetreuung führte; (3) Die migrantische Bevölkerung in China stieg von 221 Millionen im Jahr 2010 auf 295 Millionen im Jahr 2020, wobei 87 % der Migrantinnen und Migranten aus ländlichen in städtische Gebiete umgezogen sind. Diese Migration hat in ländlichen Regionen zu sogenannten „Zurückgelassenen Kindern“ geführt, von denen die Mehrheit (77 %) von Großeltern in Haushalten betreut wird, in denen beide Elternteile migriert sind. Die Forschungsfragen lauten wie folgt: (1) Inwieweit spiegeln die Auswirkungen der Erziehungsstile der Großeltern auf die Bildungsergebnisse der dritten Generation (Enkelkinder) vergleichbare Muster wider wie jene der Eltern? (2) Führt ein homogener (gleichbleibender) oder heterogener (abweichender) Erziehungsstil zwischen Eltern und Großeltern zu besseren Bildungsergebnissen? (3) Unterscheiden sich diese Effekte signifikant in Abhängigkeit vom Geschlecht der Kinder? Die Erziehungsstile werden anhand der vier Typologien nach Baumrind (1978) klassifiziert: autoritativ, autoritär, nachlässig und indulgent. Die Bildungsergebnisse werden anhand eines zusammengesetzten Scores aus standardisierten Wort- und Mathematiktests gemessen. Die Daten stammen aus der CFPS-Studie (China Family Panel Studies) der Jahre 2010, 2014 und 2018. Für die erste Fragestellung wurden 3354 Kinder analysiert, für die zweite 254 Kinder, wobei die Stichprobengröße jeweils die Verfügbarkeit der Daten widerspiegelt. Die Ergebnisse zeigen, dass die Erziehungsstile von Eltern und Großeltern in vergleichbarer Weise auf die Bildungsergebnisse der Kinder einwirken, wobei die Koeffizienten ähnlich sind. Es werden keine signifikanten geschlechtsspezifischen Unterschiede in den Auswirkungen der Großelternbeteiligung festgestellt; Kinder, die von Eltern mit autoritativen Erziehungsstilen großgezogen werden, schneiden leicht besser ab als der Durchschnitt, insbesondere bei Mädchen. Darüber hinaus erzielen Kinder in homogenen, autoritativen Umgebungen – gekennzeichnet durch einen konsistenten Erziehungsstil beider Generationen – signifikant bessere Bildungsergebnisse als der Durchschnitt, wobei dieser Effekt bei Jungen besonders ausgeprägt ist.
References
Baumrind, D. (1966). Effects of authoritative parental control on child behavior. Child Development, 37(4), 887-907.